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Samsungs erstes Tizen-Telefon wird mit Google Search und YouTube-Apps sowie Google als Standardsuchmaschine ausgeliefert
Nach mehr als einem Jahr Verzögerung hat Samsung Anfang dieses Monats in Indien endlich sein erstes Tizen-Handy, das Z1, ausgeliefert. Die Ankunft von Tizen auf Smartphones - denken Sie daran, dass es bereits seit fast einem Jahr auf den Gear-Smartwatches von Samsung läuft - hat lange gedauert, und unter Beobachtern der Presse und der Mobilbranche gab es zahlreiche Spekulationen, dass Tizen eine echte Alternative zu Android für sein könnte der koreanische Elektronikriese.
Was wir während unserer ersten praktischen Zeit mit einem indischen Samsung Z1 gefunden haben, ist ein Telefon, das sich sehr gut mit Googles Ökosystem verträgt.
Erstens und vor allem wird das Samsung Z1 mit Google Search- und YouTube-Apps in seiner App-Schublade ausgeliefert. Beide sind ziemlich einfach - die Google-App öffnet lediglich eine Suchleiste und sendet Sie dann an den integrierten Webbrowser, um die Ergebnisse anzuzeigen. Mittlerweile ist die YouTube-App nur noch eine Hülle für die mobile Website des Videodienstes unter m.youtube.com. Die Tatsache, dass die offizielle Ikonografie verwendet wird, lässt vermuten, dass Samsung mit der Zustimmung von Mountain View handelt.
Das Vorhandensein von Google- und YouTube-Apps in der App-Schublade ist keine Kleinigkeit. Keiner der anderen im Tizen-Browser unterstützten Suchanbieter - Bing und Yahoo - hat eine solche Bedeutung. Darüber hinaus hat Google die Ehre, die Standardsuchmaschine des Tizen-Browsers zu sein.
Obwohl Tizen und das Samsung Z1 direkte Konkurrenten der Android-Plattform im Allgemeinen und von Android One im Besonderen sind, befinden sich zwei der Hauptdienste von Google auf dem ersten Tizen-Handy.
Tizen auf Handys ist für Samsung kein Mittel, um Googles Joch zu entkommen, sondern nur ein weiteres Schiff für die Dienste des Suchriesen.
Andernorts kann der Kontomanager von Tizen problemlos mit Google-Konten wie Google Mail und Google Kalender kommunizieren - vermutlich über IMAP und CardDav / CalDav, die gängige Methode für die Verwendung von Google-Diensten auf mobilen Geräten ohne Android wie dem iPhone. (Kein Wunder, schließlich ist Google groß genug, damit jede mobile Plattform mit ihren E-Mails, Kontakten und Kalenderdiensten gut zurechtkommt.)
Samsung kann Android mit Tizen entkommen, Google jedoch bislang nicht. Tizen auf der Samsung Z1 ist für Samsung kein Mittel, sich von Googles Joch zu befreien, sondern sieht aus wie ein weiteres Schiff für die Dienste des Suchriesen. Es ist nicht so Googley wie ein Galaxy-Smartphone, bei dem die allgegenwärtige (und obligatorische) Google-Suchleiste den Startbildschirm dominiert und Google Now nur einen Knopfdruck entfernt ist. Samsung hat hier eindeutig die Nase vorn und profitiert daher auch von einem höheren Anteil an App-Einnahmen durch den Tizen Store.
Aber ist dies der Beginn eines Exodus weg von Android und Google für den größten Android-Handyhersteller? Unsere bisherigen Erfahrungen mit Tizen lassen darauf schließen.
Wir werden in der kommenden Woche mehr über Tizen und das Samsung Z1 zu sagen haben.