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Was du wissen musst
- Qualcomm, Intel und Xilinx versuchen, die US-Regierung dazu zu bringen, das Verbot von Huawei aufzuheben.
- US-amerikanische Chiphersteller wollen Huawei weiterhin Chips für mobile Geräte wie Smartphones und Wearables liefern.
- Die temporäre Lizenz, die Huawei für die Zusammenarbeit mit US-Unternehmen erteilt wurde, gilt bis zum 19. August 2019.
US-amerikanische Chiphersteller wie Qualcomm und Intel setzen sich Berichten zufolge stillschweigend für die Trump-Administration ein, um das Handelsverbot für Huawei zu lockern. Reuters berichtete unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass Führungskräfte von Intel und Xilinx Ende letzten Monats an einem Treffen mit der Handelsabteilung teilgenommen hätten, um eine Reaktion auf die Aufnahme von Huawei in die Unternehmensliste zu erörtern. Qualcomm, ein weiterer US-amerikanischer Chiphersteller, der seine Chips an Huawei verkauft, soll auch das Handelsministerium wegen des gleichen Problems unter Druck gesetzt haben.
Die US-amerikanischen Chiphersteller bestreiten zwar nicht das potenzielle Sicherheitsrisiko durch die Huawei 5G-Netzwerktechnologie, argumentieren jedoch, dass die Smartphones und Server des Unternehmens häufig verfügbare Komponenten verwenden und mit weitaus geringerer Wahrscheinlichkeit ernsthafte Sicherheitsbedenken aufwerfen. In einem Szenario, in dem US-amerikanische Unternehmen keine Geschäftsbeziehungen zu Huawei unterhalten dürfen, können sie Milliarden von Dollar verlieren, die Huawei für den Kauf von Komponenten für ihre Smartphones und Wearables ausgibt. Im Jahr 2018 gab Huawei fast 11 Milliarden US-Dollar für den Kauf von Komponenten von US-Unternehmen wie Qualcomm, Micron Technology und Intel aus. Wenn das Verbot durch die Trump-Administration nicht aufgehoben wird, hat Huawei keine andere Wahl, als Komponenten ausschließlich von chinesischen Lieferanten zu kaufen.
Andrew Williamson, Vice President of Public Affairs bei Huawei, sagte kürzlich während eines Interviews in Mexiko, dass das Unternehmen kein anderes Unternehmen gebeten habe, sich für die US-Regierung einzusetzen. Er fügte hinzu, dass US-amerikanische Chiphersteller Lobbyarbeit betreiben, um das Verbot von Huawei für ihre eigenen Interessen zu überdenken, da Huawei zufällig zu ihren Hauptkunden zählt. Huawei selbst muss jedoch noch mit der US-Regierung darüber sprechen. Das Unternehmen bereitet seinen Notfallplan vor, indem es sich verstärkt auf den chinesischen Smartphone-Markt konzentriert und sein Android-Ersatzbetriebssystem rechtzeitig bereitstellt. Als direkte Folge des Verbots erwartet Huawei für 2019 einen Rückgang der internationalen Smartphone-Lieferungen um bis zu 60%.