Chinesische Marken machen mittlerweile über 46% des Smartphone-Marktes in Indien aus, wobei beispielsweise Xiaomi, OPPO, Vivo und Lenovo die lokalen Hersteller von Mobiltelefonen verdrängen. Nach Angaben von Canalys wurden im vierten Quartal 2016 28, 1 Millionen Smartphones ausgeliefert, wobei Samsung an erster Stelle stand. Samsung hat mit 22% den Löwenanteil am Markt, gefolgt von Xiaomi mit 11% und OPPO mit 9%.
Das Wachstum ging zu Lasten der indischen Marken Micromax, Intex und Lava Mobiles, deren gemeinsamer Marktanteil von über 30% im vierten Quartal 2015 auf knapp 11% im Jahr 2016 zurückging. Besonders betroffen waren die Verkaufszahlen im letzten Quartal durch die Dämonisierung Indiens, bei der die Regierung hochwertige Banknoten verbot und 85% der im Umlauf befindlichen Währung auslöschte. Der Liquiditätsengpass führte zu einem Umsatzrückgang bei lokalen Anbietern, die sich hauptsächlich auf stationäre Geschäfte verlassen, um Telefone zu verkaufen.
Die lokalen Mobiltelefonhersteller hatten im vierten Quartal 2015 einen Marktanteil von 30%. Im vierten Quartal 2016 ging dieser Anteil auf 11% zurück.
Während der Gesamtumsatz im letzten Quartal um bis zu 17% zurückging, verzeichnete Counterpoint Research, dass das indische Smartphone-Segment im Laufe des Jahres 2016 einen Umsatz von über 300 Millionen erzielte, was einer Steigerung von 18% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bei den jährlichen Verkaufszahlen liegt Samsung mit einem Anteil von 25% an der Spitze, gefolgt von Micromax mit 11% und Lenovo (einschließlich Motorolas Umsatz) mit 9%.
Die Zahlen verdeutlichen die schwierige Situation der lokalen Mobiltelefonhersteller, die versuchen, sich mit ihren chinesischen Konkurrenten zu messen. Unternehmen wie Micromax und Intex konnten den anfänglichen Zustrom von Xiaomi und Lenovo relativ unbeschadet überstehen, da sich diese Marken auf den Online-Vertrieb konzentrierten. Aber der Einstieg von OPPO und Vivo hat dazu geführt, dass lokale Marken auf dem Offline-Markt viel an Boden verloren haben.
Insbesondere Micromax hat seit langem kein überzeugendes Telefon mehr herausgebracht, und sein aktuelles Angebot kommt dem Angebot chinesischer Marken nicht nahe. Samsung verlor im Laufe des Jahres ebenfalls ein paar Prozentpunkte, aber die Galaxy J-Serie des Unternehmens hat sich erneut als ein Moneymaker erwiesen.
Xiaomi und Lenovo gewinnen online; OPPO und Vivo gewinnen offline.
Xiaomi hat im vergangenen Jahr in Indien die Umsatzgrenze von 1 Milliarde US-Dollar überschritten, und das Redmi Note 3 des Unternehmens erwies sich mit über 3, 5 Millionen Verkäufen als eines der meistverkauften Geräte des Jahres. Mit dem Redmi Note 4, der ein besseres Design und eine verbesserte Innenausstattung aufweist, will das Unternehmen in diesem Jahr die Dynamik fortsetzen.
Hohe Marketingausgaben in Kombination mit einer starken Offline-Präsenz trugen im vergangenen Jahr zu einer massiven Umsatzsteigerung von OPPO und Vivo bei. Beide Marken verkaufen in erster Linie offline und arbeiten mit Tausenden von stationären Geschäften zusammen, um für ihre Mobiltelefone zu werben. Vivo sicherte sich die lukrativen Titelsponsoring-Rechte für die indische Premier League, die führende Cricket-Liga des Landes, und OPPO startete einen Werbeblitz mit prominenten Bollywood-Prominenten.
Es sieht so aus, als würden wir auch in diesem Jahr viel von dem Gleichen sehen. Lenovo hat angekündigt, der zweitgrößte Smartphone-Anbieter des Landes zu sein, und startet Telefone mit gleichbleibender Geschwindigkeit, um dorthin zu gelangen. Auch für Xiaomi ist der Start gut, da die Marke bereits mehr als 250.000 Verkäufe für das Redmi Note 4 erzielt.